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Backsteinzeit

Wir haben da so ein Projekt. Schon etwas länger. Es gibt mittlerweile eine 100seitige Baudokumentation im pdf-Format, die wir ursprünglich für die Bank angefertigt haben um den Sanierungsprozess akribisch detailliert zu belegen. Dies ist das Vorwort der Dokumentation und sagt im Prinzip alles aus:

Die Sanierung eines 30er-Jahre Backsteindoppelhausdrittels *

oder

Wie man in Zeiten von Pandemie, Kurzarbeit, Baustoffmangel, Krieg und Energiekrise das Glück haben kann und sich gegen knapp 60 Interessenten durchsetzt und die vermutlich letzte günstige Immobilie in Krefeld erwirbt und kernsaniert.

* Eine Bildergschichte von Anfang bis nicht zu Ende.

* Ein Prozess in zu vielen Akten auf einigen Seiten, die wöchentlich mehr werden.

* Dort sanieren wo man wohnt.

Hier pflege ich nun einmal ein paar Fotos ein. Vorher / währenddessen / nachher bzw. “gegen Ende”. Fertig ist man aber niemals, das ist ja klar.

Bei Übernahme

Es war ursprünglich eine spartanisch sanierte unterkellerte 60m2-Doppelhäushälfte mit Krüppelwalmdach und jeder Menge Charakter und Potential aus dem Baujahr 1935. Wir konnten durch die Öffnung eines Raumes nach oben hin Licht und Luft in das kleine Haus bekommen. Wir haben die charmante Backsteinaußenwand neu verfugt und eine Innendämmung des Altbaus vorgenommen.

Rückbau

Ein 40m2 Neubau erweitert die Wohnfläche nun auf knapp 100m2. Alle Fenster sind durch neue Sprossen-Holzfenster im dänischen Stil ersetzt worden. Diese öffnen nach außen, wodurch der Platz im Innenraum nicht eingeschränkt wird. Die Haustür ist eine sogenannte Klöntür und öffnet ebenfalls zweigeteilt nach außen. Der Anbau ist so hoch wie es eben geht, gebaut worden. So erreicht man eine finale Raumhöhe von 3 Metern und eine Raumbreite von 8 Metern. Der Neubau lässt sich über eine Treppe aus der Küche durch das ehemalige Küchenfenster des Altbaus erreichen. Die großen dänischen Fenster in der verklinkerten Fassade aus Rückbausteinen erlauben eine maximale Lichtausbeute bei gleichermaßen gemütlichem und industriellen Charme der Bauhaus-Ära. Ein altes Sprossenfenster ist saniert worden. Ein Vorsatzfenster im Innenbereich übernimmt die Dämmung.

Neuaufbau

Sowohl an zwei Außenwänden des Anbaus als auch bei einigen Flächen im Innenbereich, wie dem monströsen zweigeteilten Kamin, kommt feiner Betonspachtel als stilprägendes Element zum Einsatz. Im Kontrast zu unserem recht dunklen Mid-Century-Mobilar haben wir uns im Anbau für einen Boden aus hellen Ahorndielen und Fensterbänke ebenfalls aus Ahorn entschieden. Der Waschtisch im Badezimmer ist eine umfunktionierte 60er-Jahre Schmuck-Vitrine samt einer Waschtischplatte aus belgischem Blaustein, die Arbeitsplatten der schwarz gefliesten Durchgangs-Küche sind mit Edelstahlblech verkleidete Siebdruckplatten.

diverse Projektabschlüsse im Innenbereich: Anbau, Badezimmer und nach oben hin geöffnetes Schlafzimmer
diverse Projektabschlüsse: Kamin mit Wandlampe, Küche, Zaun und Garten

Einen Zaun haben wir aus den entfernten Dielen des Dachbodens, Dachlatten und aus Resten eines alten Wintergarten des Hauses konstruiert, Beetumrandungen sind aus verputzten Waschbetonplatten der Vorbesitzer entstanden. Bislang haben wir an die 50 Sträucher und Bäume auf dem über 600m2 großen Grundstück geplanzt.

Backstein, Beton, Schwarz, Ahorn, Edelstahl. Grün!

Den ganzen Sanierungsprozess kann man auf meinem Instagramprofil in meinen Backsteinzeit-Stories verfolgen.

https://www.instagram.com/philippmaike/

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