Provinztheater
Eine uns häufig gestellte Frage lautet: „Was ist das Provinztheater eigentlich?“ Die Frage kann man in einem Satz aber gar nicht so wirklich beantworten. Natürlich ist das Provinztheater ein Kollektiv an 7 Freunden, die Straßenmusik machen. Dazu kommt, dass wir alle einen ziemlich unterschiedlichen musikalischen Background haben und zur Hälfte Designer sind. Alles in einen Topf geschmissen, ist in der Provinz-Suppe natürlich viel mehr drin als „nur“ ein paar Songs. – Wovon wir auch viel mehr schreiben könnten wenn wir uns nicht ständig in unserem Kosmos verlieren und die aberwitzigsten Projekte anschieben würden. Seien es die Teilname am Eurovision Song Contest 2011 in Oslo samt Videodreh und einem riesigen Bohei darum, oder die Erfindung des Schlagerstars Christian Burg, das Mitwirken in einer Theaterproduktion als Eurodance Projekt Galaxy4 oder unzählige Stunden an Verkabeln, Verlöten und Zurechtsägen von irgendwelchem Verstärkungsequipment. Wir bekommen sogar häufiger Anfragen von Promotion-Agenturen die auf unseren Veranstaltungen wie dem Rummel oder Trödel Produkte bewerben wollen. Oder Castingagenturen, die denken wir wären ein Theater. Das sind wir natürlich auch – oder machen ständig welches. Keiner weiss das sogenau. Ist aber auch völlig egal. Wir alle finden uns in dem wieder was wir machen – jeder an anderen Ecken – aber alle schieben das Rumpelmonster weiter nach vorne.
Angefangen hat es 2006 als 2 Mann Projekt von Nick und mir. Wir haben uns eher sporadisch getroffen und für den Spaß ein paar seiner grandiosen Texte zu kompletten Liedern verarbeitet ohne wirklich den Plan gehabt zu haben daraus eine Band zu formieren. 2008 haben wir zusammen Urlaub gemacht und eine Art Konzept überlegt, wie denn unsere Traum-Band funktionieren könnte. Von einem Bauwagen war damals die Rede – mit dem wir dann durch die Dörfer tingeln. Nach und nach kamen dann Mitmusiker dazu und wir haben dann auch erstmal ein Video zu unserem ersten fertigen Song gemacht – bevor überhaupt die Band richtig existierte. Der Song selber wurde erst später im Studio aufgenommen und dann nachträglich über das fertige Video drüber gelegt. Da Nick Teil der sputnic-Mannschaft ist, sind alle Provinztheater-Grafiken und Videos aus ihrem Haus und ein überaus wichtiger Bestandteil der Band.
2009 haben wir dann mit 4 Mann erstmals hier in Krefeld Straßenmusik gemacht. Mit dem ganzen Eurovision-Kladderadatsch 2010/2011 war die Band dann aber eigentlich erst komplett und es ging los.
Unser mobiles Equipment hat natürlich den Vorteil, dass man Orte bespielen kann, an denen man mit „normalen“ Bands niemals spielen könnte. Man kommt in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen, die niemals auf ein normales Konzert gehen würde. Das ist in meinen Augen der eigentliche Reiz des Provinztheaters. „Musik fürs Volk“ ist also nicht einfach so dahergesagt – sondern trifft wirlich zu. Wir haben mittlerweile schon so viele Anekdoten zu erzählen. Dinge, die man nur mit dem Provinztheater erleben kann. Diese kleine Auswahl an live-Bildern ist natürlich nur ein Bruchteil allen Materials. Auf meiner Homepage findet ihr schon einige Projekte aus unserem Kosmos. Ihr könnt aber auch gerne mal den Klick wagen und die Provinztheater-Seite betreten, wenn ihr euch traut. Dort werdet ihr erschlagen. Helm auf – safety first.
2012 haben wir dann unseren ersten Tonträger veröffentlicht. Wir haben unendlich viel Liebe zum Detail in das Projekt gesteckt. In Sachen Produktion, Artwork und auch die Veröffentlichung auf dem Rummel, einer Art nostalgischer Jahrmarkt, den wir zusammen mit unseren Krefelder Freunden organisiert haben. Daraufhin waren wir so ausgelaugt, dass wir erst einmal alles hingeschmissen – und uns tatsächlich erst im Frühjahr 2013 wieder getroffen, und einen Neustart hingelegt haben. Das war auch gut so, denn seitdem geht es „volle Pulle“ raus in die Welt.
Mithilfe von „Patchanka-Booking“ aus Berlin sind wir fortan auf vielen Festivals in der Rubrik unterwegs und lernen viele neue Orte und wunderbare Menschen kennen. Wir schreiben konstant neue Songs und integrieren diese in unser Live-Set. Mittlerweile sind wir 8 Musiker und können so sogar Bläsersätze mit 3 Bläsern live umsetzen. Der Einsatz einer Geige im Bandgefüge verändert den Sound stark in Richtung Folk, was sich besonders bei den neueren Songs niederschlägt.
2017 und 2018 mieten wir uns in diversen Studios und Ferienwohnungen im Thüringer Wald und im Sauerland ein und nehmen an die 20 Songs Songs auf. Eine Vielzahl davon sollte längst auf dem „Ladenhüter“ veröffentlicht worden sein – aber der Release verschiebt sich immer weiter. Stattdessen veröffentlicht das Provinztheater einzelne Singles mit sympathischen Videos.